2. Oktober 2023
Kantonale Volksinitiative «Für öffentliche Uferwege mit ökologischer Aufwertung»
Die Volksinitiative «Uferinitiative Ja» will durchgehende Uferwege den Seen und Flüssen entlang bei gleichzeitiger
ökologischer Aufwertung. Im Fokus steht dabei der Zürichsee. Auf den ersten Blick tönt die Initiative gut.
Doch auf den zweiten Blick wird ein grosser Widerspruch sichtbar. Denn will man den Naturschutz und die Biodiversität fördern, braucht es eine räumliche Entflechtung.
Statt sich überall auszubreiten, müssen die Menschen kanalisiert werden. Dem steht ein durchgehender Uferweg entgegen.
Mit einem durchgehenden Uferweg würden viel mehr Menschen überall am See verweilen. Damit steigen Lärm wie auch Littering an.
Das dies der Natur schadet, liegt auf der Hand. Tiere brauchen Ruhezonen, um ungestört leben zu können.
Mit der Uferweg-Initiative wird das Wandern direkt am Seeufer über alles gestellt. Dabei ist die Sachlage am Zürichsee komplex:
Neben dem Interesse eines Seeuferweges gibt es noch weitere Interessen. Es gilt auch die Wohn- und Eigentumsverhältnisse, das Bedürfnis nach
Erholung z.B. in den Badis, Wassersport-Aktivitäten, archäologische Ausgrabungen, Trinkwasser-Reservoir wie auch den Naturschutz zu beachten.
Der Zürichsee ist heute bereits einer intensiven Nutzung mit zahlreichen Interessenskonflikten ausgesetzt. Der Nutzungsdruck sollte nicht noch
mehr durch einen durchgehenden Uferweg erhöht werden. Deshalb macht nur ein ausreichender, jedoch punktueller Zugang zum See Sinn.
Die Volksinitiative vertritt zudem links-ideologische Anliegen und greift das Privateigentum frontal an. Es geht um Neid denen gegenüber,
die am Seeufer, an dieser privilegierten und begehrten Lage,
leben. Auch fokussiert die Volksinitiative auf Mangel, auf das, was fehlt, statt sich am Vorhandenen zu erfreuen. Der Zürichsee ist weitgehend
für die Öffentlichkeit zugänglich. Und die anderen Flüsse und Seen in unserem Kanton sind für die Bevölkerung ganz erschlossen. Die heutige Gesetzgebung ist ausreichend.
Die Mitte setzt sich für einen ausreichenden Zugang zu unseren Gewässern und gleichzeitig für einen achtsamen Umgang mit unserer Natur! Deshalb haben wir die Volksinitiative abgelehnt.